Während ich 3 Monate in Südostasien backpackte, reiste ich vier Wochen durch Kambodscha. Ein paar Monate zuvor las ich las diesen Artikel über die These, die sich gegen das Geheimhalten des Sternschnuppenwunsches aussprach und war direkt zu 100% mit dem Autor konform. Zeilen auf die ich wirklich resonierte. Solche, die mich beim Lesen nicken und zustimmen ließen. Mir wurde klar, dass sich nur so Wünsche erfüllen lassen. Als ich dann zwischen Weihnachten und Silvester auf dieser wunderschönen Insel im Süden von Kambodscha (Koh Rong Sanloem) landete, am Lagerfeuer saß und auf meinen nepalesischen Buddy wartete, um zum Mitternachtsoceanschwimmen und dem Naturschauspiel des Glowing Planktons aufzubrechen, sah ich diese zwei Sternschnuppen. Erst eine, mein Wunsch war direkt klar. Dann die zweite und ich wiederholte den selben Wunsch, weil: doppelt hält besser! Oder auch “sicher is besser”, wie Daddy zu sagen pflegte. <3
Die neue Hypothese parat, sprach ich die Gruppe Reisender auf der anderen Seite des Feuers an und erzählte ihnen, dass ich gerade zwei Sternschnuppen sah und was sie glaubten, wie man sich verhalten müsste. Sie bestätigten Theorie Nr. 1, die altbekannte. Jedoch keinenfalls altbewährte oder hat sich jemals einer deiner Sternschnuppenwünsche erfüllt…? See, that´s why we are talking 😉 Deswegen treffen Du & Ich, wir zwei beide, uns gerade hier, in diesen Zeilen.
Ich sagte Lagerfeuergruppe, dass ich ihnen nun meinen Wunsch erzählen würde und alle so: NEEIINNN!! Tue es nicht! Ich sagte: DOCH! Und ich erkläre euch warum:
Die Sternschnuppentheorie, die ihr kennt, ist in der Praxis nicht haltbar, denn, wie soll etwas in Erfüllung gehen, was niemand weiß. Man muss aussprechen, was man sich wünscht; kommunizieren, was man möchte; mit Menschen reden, denn nur so bekommt man Resonanz, die wiederum den Stein ins Rollen bringt, aus dem am Ende der Erfüllung hervorgeht. Denn, wie Einstein schon in den frühen Zwanzigern feststellte: Energie folgt der Aufmerksamkeit. [Die komplette Theorie samt Erkenntnis im Hauptartikel “Die Sternschnuppenlüge“]
So erzählte ich ihnen, dass mein Wunsch sei, eine Woche später zum Silvesterabend aufs Festland zurückzukehren und im Jungle auf den von mir entdeckten sehr coolen Underground Rave den Jahreswechsel zu zelebrieren. Kam ich doch gerade erst von dem magischen Ort, der deswegen Faszination auf mich ausübte, weil das Setting einzigartig und auch der Rest ganz schön großartig war. Großes Kino um genau zu sein. Man fuhr 15min mit dem Tuktuk vom Dorf in den Jungle, erreichte die Venue über eine Brücke und wenn man über diese eintrat, sah man als erstes ein Riesenrad mitten im kambodianischen Wald stehen. Mich als Eventmanager und Festivalbooker beeindruckte das sehr, wusste ich doch um den logistischen Aufwand, dazu selbigen in einem Entwicklungsland. High Five! Und, Respekt! Dazu kreiste über dem DJ Pult, welches aus Holz und vier Autofronten bestand, eine Eisenbahn, so eine, die bei Jungs unterm Weihnachtsbaum liegt, nur eben in viel größer. Dazu gesellte sich auf der anderen Seite der Tanzfläche ein Kettenkarusell, das Mini-Motorräder kreisen ließ und so alt war, dass es mit Öl betrieben wurde.
Es kostete einen Dollar pro Fahrt, um sich mit seinen Buddies in die Kindheit zurückzuversetzen und freudvoll ein paar Runden zu drehen. Umrandet wurde der Dancefloor von einer hölzernen Plattform, die in die Bäume reinragte, so groß war, dass locker 50 Mann gleichzeitig darauf sitzen und chillen konnten. Richtige Toiletten gab es auch.
Der Waldzauber, immer mittwochs und an Zusatz- wie bspw. Feiertagen, ging von 10 -10 Uhr. Die Afterparty, für alle letzten noch stehenden Hippies, fand einem bezaubernden Ort namens `Neverland` stand. Die Zusammensetzug der Leute war spannend wie entspannend. Mir gefiel es dort. Als Berlin City Girl war ich gute elektronische Musik gewöhnt, in Asien nicht immer ein leichtes Unterfangen, und die bekam ich dort serviert.
Es gab also rundum keinen besser geigneten Ort für die Nacht der Nächte als diesen: Kerfuffle. Ich erzählte der Lagerfeuergang, genau dort will ich Silvester sein, wie und mit wem auch immer. Dann kam mein Buddy aus dem Zimmer zurück, ready to go to see the glowing plankton. Wir kannten uns aus Kathmandu. Er war Gründer eines Künstlerkolletivs und Veranstalter eines Streetartfestivals `Prasad` in Nepal. Der Grund, warum er im Dezember in Phon Phen war, der Hauptstadt von Kambodscha (im Süden) und Austragungsort des `Cambodia Urban Art` (Streetart Festivals), welches auch mein Grund für die Anreise im Monat Dezember darstellte.
Als sich unsere Wege dann erneut, nur diesmal ungeplant in den alten Gemäuern von Angkor Wat (im Norden) kreutzten, entschieden wir zusammen die Strände im Süden zu bereisen.
Während er sich nach einer Nacht Koh Rong Sanloem weiter auf den Weg zur Nachbarinsel Koh Rong machte, blieb ich sieben weitere auf der Insel, fand ein Hostel, in dem ich gegen Mithilfe Kost und Logis frei hatte und lernte so zwei zuckersüße und megacoole Französinnen kennen, denen ich ebenso von meinem Wunsch berichtete. Ich zeigte ihnen Fotos vom Riesenrad und schwärmte förmlich. Am nächsten Tag besuchten sich mich gleich morgens auf unserer Terrasse während ich Frühstück serviert, fielen mir freudestrahlend um den Hals und verkündeten mir ganz aufgeregt, dass sie mich in den Jungle begleiten und dafür ihren geplanten Trip nach Bangkok canceln würden. So verließen wir am nächsten Tag via Speedboot die Insel
und feierten zusammen den Jahreswechsel 2017/2018 irgendwo im Jungle von Kambodscha und zwar genau dort, wo es am Silvester am Schönsten war. Genau dort, wo wir sein wollten. Genau dort, wo ich mir via Sternschnuppe gewünscht hatte zu sein.
Und BOOM! da war es, da war der Beleg: Der Wunsch wurde erfüllt, weil ich ihn kommuniziert habe. Weil Energie fließt, wo die Aufmerksamkeit hingeht. Denn, hätte ich stillschweigend den Wunsch in mir verschlossen, weiß ich nicht, ob ich mich alleine auf den Weg zurück aufs Festland in den Jungle gemacht hätte. Wahrscheinlich hätte ich mich eher einer Gruppe angeschlossen und wäre auf der Touristen-Insel Koh Rong gelandet, um am sogenannten Police Beach zu Kommerzmusik zu feiern. Mein Wunsch war jedoch ein anderer und den habe ich mir erfüllt. Ganz einfach in dem ich ihn aussprach und so oft wiederholte bis er wahr worde.
Kommunikation. Resonanz. Visualisierung. Manifestierung.
So landete ich Silvester wie gewünscht im Jungle. Unser Flow war so gut, wir starten danach sogar unser Vietnamabenteuer zusammen, mit dem Bus über die Grenze. Doch das ist eine andere Geschichte.
[Shout Out an Nelly und Lila: Danke für den unsagbaren Flow. Unsere Momente. Wir waren wir und wir waren wunderbar.]