Long story short:
Vier Wochen. Alleine. Eine riesen Tasche. 10 Stationen: Phu Quoc, Mekong Delta, Ho Chi Minh City, Mui Né, Da Lat, Hoi An, Hue, Halong Bay, Sapa und Hanoi. Vom tiefsten Süden in den höchsten Norden. Quer durch´s Land. Unzählige Nachtbusse und so viele Abenteuer am Stück wie noch nie. Gäbe es ein Adventure-Ranking, Vietnam bekäme hiermit den Award! Zudem super preisgünstig. Tolle Backpackerszene. Hostel-Life. Spannendes Land. Mitunter Verständigungsprobleme, aber wundervolle Menschen. Lieblingsspeise: Bánh Mi, ein Sandwich, das es überall auf der Straße zu kaufen gibt. Ansonsten nicht sehr einfach für Vegetarier, wenn man in der Zeit begrenzt ist und oft wählen muss aus dem, was es gerade gibt, wo man gerade ungewählt is(s)t. Denn hier isst man gerne Fleisch mit Fleisch, ansonsten bleibt eben Gemüsereis. Alles in allem: Beide Daumen hoch! Vietnam, mein Freund, ich mag Dich. Ergo: Ich komme wieder, denn es gibt da eine kleine Liste von Dingen, die ich nicht geschafft habe zu erleben oder einfach nochmal erleben möchte.
The whole story:
Vier Wochen Vietnam. Solo Travelling. Backpacking. Nur ohne Rucksack, dafür mit einer Tasche die so schwer ist wie 3 Backpackerrucksäcke. Wir reden über 30kg, der gemeine Backpacker hat im Schnitt 11! Ha! Ja! Genau! Nicht verlesen, zurecht erschreckt. Man hey, man gewöhnt sich an alles. Das macht es nicht schöner, nein, man gewöhnt sich nur dran. Viel zu schwer bleibt viel zu schwer. Dafür hatte ich ALLES bei. Vietnam ist lang, so lang, dass es mehrere Klimazonen fasst. Ich war mit meinem Allround-Gepäck darauf eingestellt und konnte super heiß bis richtig kalt eben richtig gut abdecken. Irgendeinen Vorteil muss die Schlepperei ja haben. Ich musste auch ständig über die Schwere dieser Tasche reden… Da denkt man sich irgendwann lustige Sprüche auf Fragen „Was ist denn da drin??“ aus: „Mein kleiner Bruder!.“ Makaber manchmal obendrauf auch „Vielleicht auch Dein kleiner Bruder, wer weiß 😉 “ Fanden immer alle lustig. Egal wie, ohne helfende Hand war ich aufgeschmissen. Selbst verschuldet, sagte ich mir und biss die Zähne zusammen. Kein Problem, lediglich eine Herausforderung. Diese Perspektive half bei dem massiven Gewicht stabil zu bleiben und lösungs- anstelle von leidensorientiert zu denken.
Ich kam also aus Kambodscha mit dem Bus über die Grenze. Was konkret heißt, der Bus hält am Grenzübergang auf kambodschanischer Seite. Man steigt aus, passiert die Grenze zu Fuß, holt sich sein Visum (per Autoeinreise nur 2 Wochen möglich, demzufolge die Verlängerung auch nur um 2 Wochen möglich. Reist man via Flieger ein, bekommt man 4 Wochen, welche man auch um 4 Wochen verlängern. Eine Logik, die sich mir nicht entschließt, selbst den befragten Vietnamesen nicht). Auf der vietnamesischen Seite steigt man wieder in den Bus. Hätte ich nicht meine wirklichen zauberhaften zwei Pariser Mädels am Start gehabt, hätte ich mich wahrscheinlich einfach unter meiner Tasche begraben. Mein rollenloses North Face Ungetüm war so groß und schwer, dass ich es bei Grenzpassierung nicht mal auf das Durchleuchteband stellen musste. Ich hätte folglich alles ins Land schmuggeln können, ja, auch Deinen kleinen Bruder. Ein Insider, der sich durch die Story zieht.
MOONCHILDS FROM PARIS. Cool Kids. Wild hearts. Creative souls. NELLY & LILA. Wir lernten uns auf Koh Rong Samloem kennen, einer traumhaften Insel im Süden Kambodschas. [Unsere Momente] Weißer Sandstrand, kristallklares Wasser, das Paradies schlechthin! Kreativität und Kunst brachten uns zusammen sowie ein Guesthouse namens Octo. Und so wie dein Vibe deinen Tribe konstelliert, entschieden Nelly und Lila statt Silvester in Bangkok mit mir im Jungle von Kambodscha zu feiern, auf einem Rave wirklich mitten im Jungle, den ich vor Abfahrt ins Paradies bereits zelebrierte und für die Nacht der Nächte aus-erkor. Warum diesen Ort dort? Naja, stell Dir vor: Du enterst über eine Brücke. Du siehst als erstes ein Riesenrad, ja ganz genau ein Riesenrad in voller Größe, mitten in eben diesem Jungle! Reicht an Info, oder!?[if not check out our cambodian adventure]. Wir bildeten also eine Reisegruppe, erlebten zusammen das neue Jahr und beschlossen auch gemeinsam die Grenze zu passieren. Ziel: Puh Quoc! Eine vietnamesische Insel (die größte btw) vor der Küste Kambodschas, im Golf von Thailand.
Wir starteten unser Inselglück in einem kleinen Fischerdorf namens Ham Ninh, das idyllischer erschien als es in Wirklichkeit war. Muss man es nicht gesehen haben! Doch mit dem Fahrrad durch´s Dorf, das macht Spaß! Wasserfälle anschauen ebenso.
Dann direkt ins Zentrum der Insel: Duong Dong. Der Nachtmarkt der Stadt war toll, dass wir jedoch genau daneben und zwar inmitten eines Tagmarktes voll mit frischem Fisch und Fleisch von totem Tier lebten hingegen weniger. Aber gut, wer zuletzt bucht, muss sehen, wo er unterkommt. Der Nachteil am „Go with the flow“. Zudem gab es weder Rezeption noch Zimmerreinigung, dazu war es schon unrein als wir einzogen. Wir blieben dennoch fast eine Woche, es schien als bekämen wir nichts preisadäquates. Immerhin hatten wir Meerblick, wenn auch in der Ferne, Kühlschrank und Klima, reicht aus.
Das Epizode Festival war unser Spielplatz. Ein Gelände, wie es schöner nicht hätte gestaltet sein können. Drei Nächte lang Epizode Festival mit jeweils einem Tag Regeneration ergaben ja schon sechs Inseltage. Mein absolutes Vergnügen, Künstler direkt am Meer zu feiern, die ich selbst schon gebucht habe und in Asien auf dieses geballte Programm an High Quality Sound im elektronischen Musikbereich zu stoßen. CHAPEAU! Es war perfekt. Meine Kreativgang und ich hatten wundervolle Tage zu dritt. Dann trennten sich unsere Wege. Ich schicke Euch Küsse nach Paris (oder besser nach Madagaskar, wo ihr in diesem Moment gerade seid) und schreie ein EQUILIBRE raus ins Universum, ihr wunderschönen Seelen. Ein Herz, das lacht, wenn es an Euch denkt. One Vibe. One Tribe. One Vietnam-Travel-Gang.
Die letzte Nacht, die ich alleine in unserer Unterkunft blieb, musste ich mich vor der Polizei verstecken, wortwörtlich unter meiner Bettdecke. Mein Nachbar klopfte und meinte, gleich kommen die Bullen, mach auf keinen Fall auf und am Besten Licht aus! Für die Frage: „Warum?“ blieb keine Zeit. Zack war er wieder verschwunden. Ich hatte keine Ahnung also tat ich was er sagte. Sie waren hartnäckig, klopften lange, kräftig, lautstark und versuchten mehrfach via Türklinke die Zimmertür zu öffnen… Ich regte mich keinen Zentimeter und überstand die merkwürdige Situation. Im Nachgang erfuhr ich, es ging um die Überprüfung der Einhaltung des Verbotes von Prostitution. Alright!
Ich schnappte mir ein Boot und reiste Richtung Festland. 2. Station: Mekong Delta.
…to be continued. Stay tuned!
Abenteuer Vietnam [2]